Differenzstrommonitor RCMB 70
Hochflexibler Fehlerstrommonitor vom Typ B / B + zur Messung von DC- und AC-Differenzströmen bis 100 kHz mit analogem 4-20 mA- und Relaisausgang. Der Differenzstrom-, der Frequenzmessbereich sowie die Integrationszeit sind flexibel einstellbar.
Features & Highlights:
- 70 mm Innendurchmesser
- DC- und AC-Differenzstrommessung vom Typ B/B+
im Bereich von 0-2 Arms bis 100kHz - Vom Benutzer wählbar:
- Bemessungsdifferenzstrom
- Frequenzbereich
- Integrationszeit - Analog 4-20 mA- und Relaisausgang
- Fluxgate-Strommesstechnologie mit fester Erregerfrequenz für verbesserte Genauigkeit und Stabilität
Anwendungen:
- Differenzstromüberwachung in der Industrie
- Zustandsbasierte Überwachung des Isolationszustands
- Ersatz / Ergänzung zur Isolationsprüfung (Bestandteil
der Widerholungsprüfung nach DGUV Vorschrift 3) - Überwachung von
- Gleichstromversorgungssysteme (USV, PV, LEDBeleuchtung
...)
- Hochfrequenzlasten (SMPS, Motorantriebe…)
- Kritische Infragstruktur (Rechenzentren, Medizin ...)
Vorteile Differenzstrommessung gem. IEC 62020
- Besserer Anlagenschutz (Frühwarnsystem)
- Bessere Anlagenverfügbarkeit durch Frühwarnsystem
- Eventuell Brandschutz (Fehlerstrom < 300 mA)
- Keine kostenintensiven und bürokratischen Wiederholungsprüfungen gem. DGUV V3
Differenzstrom-Messung mittels “DACT”
Durch die Beschädigung der elektrischen Isolierung (Verminderung des Isolationswiderstandes) kann es immer wieder zu Personenschäden kommen. Aus diesem Grund sind in vielen Anlagen Fehlerstromschutzschalter (RCDs) verbaut. Diese haben einen definierten Auslösebereich von ca. 15 bis 30 mA.
Neben diesem Fehlerstromschutzschalter gibt es als weitere Maßnahme die Messung des Isolationswiderstandes der Anlage als Wiederholungsmessung gem. DIN VDE 0105 Teil 100. Hier wird sichergestellt, dass die Anlage den Sicherheitsvorschriften und den Errichtungsnormen entspricht. Diese Messung kann nur an einer spannungsfreien Anlage durchgeführt werden. Der Richtwert liegt bei
vier Jahren.
Aufgrund von finanziellen Aspekten werden kürzere Prüfintervalle, auch wenn die Anlage schon deutlich gealtert ist, nicht bevorzugt.
Um trotzdem Degenerationserscheinungen in dem Isolationssystem der Anlage frühzeitig zu erkennen und somit einer nicht geplanten Abschaltung entgegen zu wirken, empfiehlt sich eine Differenzstrommessung.
Mit dieser Methode können schon sehr geringe Fehlerströme detektiert werden, die Ursache der degenerierenden Isolation sein können. Neben diesen Fehlerströmen gibt es aber weitere Phänomene, die den Sachverhalt etwas verkomplizieren. So werden beispielsweise neben dem Fehlerstrom bzw. dem anlagentypischen ohmschen Ableitstrom diverse kapazitive Ableitströme gemessen,
die über den Isolationszustand der Anlage keine Auskunft geben können.
Diese Ableitströme werden oft von mit Elektromotoren betriebenen Maschinen erzeugt. In der großen Wicklungskapazität des Motors zum Blechpaket und damit zum Gehäuse können kapazitive Ableitströme fließen, die sich beim Betrieb mit Frequenzumrichtern noch erheblich vergrößern und sogar zu Schäden an den Motorkugellagern führen können. Auch die Kapazität von langen Motorleitungen führt zu Ableitströmen über den Schirm. Diese Ableitströme haben zur Folge, dass oft ein Differenzstrom jenseits der 30 mA gemessen wird.
Trotz dieser Schwierigkeiten ist es oftmals möglich, eine gewisse Tendenz im Differenzstrom zu erkennen. Dies sollte dann als Zeichen für eine vorgezogene Wiederholungsprüfung gem. der DIN VDE 0105 Teil 100 interpretiert werden.
Die Differenzstrommessung wird mit den Differenzstromwandlern DACT durchgeführt. Diese sind mit einigen Universal-Messgeräten kompatibel oder stellen mit einem Zusatzgerät einen 4-20 mA Ausgang bereit. Daneben gibt es noch die Möglichkeit ein Relais anzuschließen.